Unsere Kirchengemeinde

Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Hämelschenburg liegt im Emmertal und umfasst die Dörfer Hämelschenburg, Amelgatzen, Gellersen, Welsede und Hanebülten. Gemeinsam mit unseren Nachbargemeinden bilden wir in der Region 5 des Kirchenkreises Hameln-Pyrmont den Kirchengemeindeverband Emmer-Wesertal, der unsere Arbeit vor Ort unterstützt und bündelt.

Über den Kirchenkreis sind wir Teil des Sprengels Hildesheim-Göttingen in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Diese Einbindung verbindet unsere kleine Gemeinde mit einem großen Netzwerk aus Kirchengemeinden im südlichen Niedersachsen.

Im Mittelpunkt stehen unsere beiden Kirchengebäude: die St.-Marienkirche in Hämelschenburg und die Gutskapelle in Welsede. Beide sind nicht nur Zeugen einer langen Geschichte, sondern auch lebendige Orte des Glaubens, an denen wir Gottesdienste feiern, Gemeinschaft leben und Menschen in allen Lebenslagen begleiten.

St.-Marienkirche Hämelschenburg

Eingebettet in die einzigartige Renaissanceanlage von Schloss, Mühle und Wirtschaftshof liegt die evangelisch-lutherische St.-Marienkirche Hämelschenburg. Sie wurde 1563 als Schlosskapelle erbaut und gehört zu den frühesten protestantischen Kirchenneubauten Norddeutschlands. Seit 1652 dient sie als Gemeindekirche für Hämelschenburg und die umliegenden Dörfer.

Die Kirche ist eng mit der Familie von Klencke verbunden, die Schloss und Gut Hämelschenburg bis heute besitzt. Nach einem großen Brand wurde sie neu errichtet und erhielt ihre bis heute prägende Ausstattung im Stil der Renaissance. Trotz bewegter Geschichte ist sie in ihrer historischen Substanz nahezu vollständig erhalten geblieben.

Das schlichte Bruchsteingebäude mit dreiseitigem Chorabschluss und kleinem Dachreiter fügt sich harmonisch in die Schlossanlage ein. Innen prägen warme Grüntöne, Schwarz und Gold den Raum. Altar und Taufstein stehen bewusst nah beieinander – ein reformatorisches Bekenntnis.

Die Kirche beherbergt wertvolle Kunstschätze: den reich geschnitzten Taufstein mit Deckel (1610), die sechseckige Kanzel (1585), ein eindrucksvolles Epitaph mit Kreuzigungsbild sowie das seltene „Paradiesgärtlein“ aus dem späten Mittelalter. Emporenbilder zeigen den Passionsweg Christi und geben der Kirche ihren besonderen Charakter.

Die St.-Marienkirche ist nicht nur ein Denkmal, sondern ein lebendiger Ort des Glaubens. Hier feiern wir Gottesdienste, Taufen und Trauungen, und sie lädt Besucher*innen ein, Geschichte, Kunst und Spiritualität in einer besonderen Atmosphäre zu erleben.

Unsere Kirche lädt ein – zur Einkehr, zur Begegnung und zur Entdeckung. Ob bei einem Gottesdienst, während der offenen Kirche oder bei einer gebuchten Führung (ab 12 Personen): Geschichte und Kunst werden hier lebendig. Besonders eindrucksvoll ist die Kombination mit einer Führung durch das Schloss Hämelschenburg. Weitere Informationen zu den Führungen sind hier zu finden: Link

Gutskapelle des Rittergutes Welsede

Am Rand des kleinen Ortes Welsede steht ein ganz besonderes Kleinod: die Gutskapelle Welsede. Sie wurde 1669 von Johann Melchior von Oeynhausen errichtet und ist bis heute in ihrer ursprünglichen Form erhalten. Die Kapelle gehört zu den wenigen Beispielen ländlicher Sakralarchitektur aus dieser Zeit und ist kunsthistorisch von hoher Bedeutung.

Die Kapelle war von Beginn an Teil des Ritterguts und diente der Familie Oeynhausen als Gottesdienstraum. Mit ihrer schlichten Saalarchitektur und dem kleinen Fachwerkturm prägt sie bis heute das Ortsbild. Seit jeher ist sie zugleich auch Kirche für das Dorf Welsede und damit eng mit der Kirchengemeinde Hämelschenburg verbunden.

Der kleine Bau mit seinem Bruchsteinuntergeschoss und dem charakteristischen Turm strahlt schlichte Eleganz aus. Der Innenraum ist geprägt von einer vollständig erhaltenen Ausstattung aus dem 17. Jahrhundert: farbig gefasste Holzdecke, Altar, Kanzel, Gestühl und eine umlaufende Empore.

Besonders bemerkenswert ist die historische Orgel von 1733–1735, die bis heute spielbar ist. Die Deckenmalerei und die Bildfelder an der Empore erzählen in barocker Farbigkeit vom Glauben und vom Leben. Zusammen bilden sie ein seltenes Ensemble, das einen Einblick in die lutherische Frömmigkeit der damaligen Zeit gibt.

Die Kapelle ist nicht nur ein Denkmal, sondern ein lebendiger Gottesdienstraum. Hier werden bis heute Gottesdiente, Taufen und Trauungen gefeiert. Nach einer umfassenden Restaurierung 2023/24 erstrahlt sie in neuem Glanz und lädt Besucher*innen ein, Kunst, Geschichte und Stille in besonderer Atmosphäre zu erleben.